In tegenstelling tot Vlaanderen, heeft Duitsland al jarenlang een heus uitgewerkt en gefinancierd beleid rond hoogbegaafden
in het onderwijs.
EduRatio vroeg aan de nieuwe Duitse minister van Onderwijs, Dr. Annette Schavan, hoe zij haar
beleid rond begaafde leerlingen kadert in het algemene onderwijsbeleid. Zijn er veranderingen tegenover het begaafdenbeleid van haar voorgangster (E. Bulmahn)?
Hieronder haar reactie, die we ontvingen op 15 december 2006. Dr. Schavan stelt dat zij met haar beleid rond begaafde jongeren voor iedereen betere kansen wil scheppen.
Ze vergroot daartoe in het secundair onderwijs de financiële middelen voor ondersteuning en organiseert jaarlijks een 'Dag der Talenten'.
Het Duitse ministerie van onderwijs ondersteunt en coördineert de verschillende betrokkenen.
De minister benadrukt dat dit geenszins betekent dat zij minder oog zou hebben voor de zwakkeren.
Volgens haar kan solidariteit in een maatschappij enkel ontstaan als de overheid zich zowel inzet voor de zwakkeren als voor de sterkeren.
Gerne beantworte ich die von Ihnen gestellte Frage über die Rolle der Begabtenförderung im Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die Förderung aller Begabungen und Talente gehört zu den vordringlichsten Aufgaben des BMBF. Deutschland zu einer international anerkannten Talentschmiede zu machen - dies ist erklärtes Ziel von Bundesministerin Dr. Annette Schavan. Es geht hierbei um bessere Chancen für alle, also um mehr Qualität und Teilhabe an Bildung und mehr Gerechtigkeit. Auch die konsequente Förderung von Exzellenz ist notwendig und wird vom BMBF vorangetrieben.
Einen politischen Strategiewechsel gibt es in dem Punkt, dass es nun ein klares Bekenntnis gibt, dass wir Begabte in unserem Land stärker unterstützen wollen. So hat das BMBF die Mittel für die Begabtenförderung im Hochschulbereich und der beruflichen Bildung deutlich erhöht. Bis zum Jahr 2009 soll der Anteil der Studierenden und der Absolventen der beruflichen Bildung, die besonders gefördert werden, auf ein Prozent erhöht werden.
Darüber hinaus hat im November 2006 erstmals der Tag der Talente stattgefunden. Hierzu wurden die Preisträgerinnen und Preisträger der vom Bund finanzierten Jugend- und Schülerwettbewerbe eingeladen und für ihre ausgezeichneten Leistungen geehrt. Der Tag der Talente, der von nun an jährlich durchgeführt wird, will zudem ein Forum sein, wo Fragen der Begabtenförderung lebendig diskutiert werden und das dazu beiträgt, die zentrale Bedeutung von Begabungen für die Gesellschaft stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern.
Die Förderung von Begabungen bei Kindern und Jugendlichen bleibt darüber hinaus die Aufgabe der Länder und der Gesellschaft insgesamt. Der Bund wird im Rahmen seiner Zuständigkeit alle Akteure nach besten Kräften unterstützen, die sich die Förderung von Begabungen bei jungen Menschen zum Ziel gesetzt haben.
Die Tatsache, dass die Begabtenförderung gestärkt wurde und einen neuen Platz auf der Internetseite des BMBF gefunden hat, bedeutet aber keineswegs eine Bevorzugung der Begabten- gegenüber der Benachteiligtenförderung. Die Förderung von Benachteiligten, etwa in der beruflichen Bildung durch den Ausbildungspakt oder das BMBF-Programm "Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF)", stehen beispielhaft für das Engagement des BMBF in diesem Bereich.
Im Übrigen: Wer etwas tun will für benachteiligte Jugendliche, für Benachteiligte in dieser Gesellschaft, der muss genügend Verantwortungseliten haben, die wissen, dass Talent wie Eigentum verpflichtet. Nur dann wird eine Gesellschaft die Kraft zur Solidarität haben.
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